Changing the Guard
17/03/2019Ponte de 25. Abril
19/03/201917.03.19
Auf dem Weg nach Cascais sahen wir das grosse Plakat am Strassenrand: MINI MARATONA VODAFONE, 17Março 2019. Vor allem das MINI gefiel mir sehr gut, und ich hatte noch gut 10 Tage Zeit mich in Form zu bringen. Ich meldete mich an.
Am nächsten Tag folgte das erste Training. Und mit dem Training kam die Ernüchterung. Ein kurzer Stich bei der Achillessehne, Schmerz, Enttäuschung. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Statt trainieren musste ich nun den Fuss schonen. Jeden Tag liefen wir mehrere Kilometer auf und ab in den Gassen von Lissabon. Ein Lauftraining war nicht mehr möglich.
Der 17. März kam. Und natürlich fuhr ich mit der Metro und mit dem Zug zum Start. Top oder Flop hiess die Devise. Wann sonst hat man schon die Möglichkeit die Ponte 25 de Abril zu Fuss zu überqueren.
Die Züge waren voll. Es wurde gesungen, gelacht und die Teilnehmer unterhielten sich in vielen verschiedenen Sprachen. Der Mini Maratona ist ein sehr internationaler Lauf. Bei der Ankunft spielte eine Musikgesellschaft. Die Stimmung war super, das Wetter ideal für einen Wettlauf – nicht zu heiss, und nicht zu kalt.
Der Start befand sich in Almada, genau vor der Brücke.
Aus Boxen wurde aufpeitschende Musik gespielt. Laufgruppen aus Deutschland und Holland wärmten sich auf. Sie machten sich für den Halbmarathonlauf bereit.
Ich liess das Einlaufen sein und blieb bei meinem Mini-Marathon.
Dann ging es los. Zuerst spazieren, dann ein schnelles Gehen und irgendwann auf der Brücke konnte ich mit dem Joggen anfangen. Es fühlte sich gut an. Vor allem überholte ich viele “Kontrahenten”. Aber das wirklich Beeindruckende war die rote Brücke. Die grossen Pfeiler, die Stahlseile, die Aussicht auf Lissabon und der breite Fluss Tejo… bei diesen spektakulären Bildern stockte mir der Atem schon bevor ich wirklich anfing zu rennen.
Am anderen Ende der Brücke bogen die Halbmarathoner rechts ab, wir MINI’s nahmen die linke Spur. Oder war es umgekehrt? Ja, die Beine wurden bereits etwas schwer. Und ich spürte das Knie, die Waden und die Achillessehne liessen mich noch in Ruhe. Wir rannten nun Richtung Belém.
Am Rande spielte ab und zu wieder eine Band. Zuschauer feuerten uns an. Dann kam die Wasserverpflegung, und ich hörte jemanden sagen: “wir sind bei Kilometer 5 angelangt”. OK…. es bleiben noch 2.5 Kilometer. Das Knie machte mir etwas Sorgen. Und das Ziehen in den Waden machten mir auch nicht unbedingt Mut. Aber ein Aufgeben kam natürlich überhaupt nicht in Frage.
Ja, ich erreichte das Ziel. Die Zeit? Kein Ahnung. Spielt auch keine Rolle. Ich genoss die Stimmung im Ziel. Es gab nur glückliche, erleichtere, erschöpfte aber stolze Gesichter. Und ich gehörte dazu.
Mimi erwartete mich im Ziel. Zusammen gingen wir zu Pastéis de Belém und bestellten 6 Stück Pastéis de Belém! After-Run-Doping für die Seele!